Screening for Early Detection of Atrial Fibrillation in Primary Care
[Screening zur Früherkennung von Vorhofflimmern in der Hausarztpraxis]

Eine internationale multizentrische, randomisierte klinisch-kontrollierte Studie (RCT).

 Projektinhalte

Die Früherkennung von Vorhofflimmern gilt als vielversprechende Strategie zur Senkung der kardiovaskulären Krankheitslast, insbesondere zur Vermeidung von Schlaganfällen. Daten aus Beobachtungsstudien zeigen eine hohe Prävalenz von (unerkanntem) Vorhofflimmern, welches durch ein intensiviertes Monitoring erkannt werden kann. Es existiert jedoch bislang nur eine randomisierte kontrollierte Studie, in der gezeigt werden konnte, dass das Fühlen des Pulses ebenso effektiv zur Erkennung von Vorhofflimmern ist, ist wie die Ableitung eines konventionellen EKGs, wenn der Rhythmus in beiden ähnlich ist. SCREEN-AF ist die erste randomisierte kontrollierte Studie, in der die Wirksamkeit eines verlängerten EKG-Monitoring zur Früherkennung von Vorhofflimmern bei älteren Patienten mit Bluthochdruck im Vergleich zur Regelversorgung untersucht wird.

Population / Setting: Aus teilnehmenden Hausarztpraxen werden Patienten im Alter von mindestens 75 Jahren mit therapiebedürftigem arteriellen Hypertonus aber ohne anamnestische Episoden von Vorhofflimmern und ohne zurückliegende Schlaganfälle zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Nach informierter Zustimmung werden Patienten zu gleichen Teilen in die Interventionsgruppe oder in die Kontrollgruppe randomisiert.

Interventionsgruppe: die Patienten erhalten zusätzlich zur Regelversorgung bei Studieneintritt und erneut nach 3 Monaten für jeweils 2 Wochen ein ambulantes EKG-Rhythmusmonitoring mittels eines CE-zertifizierten Rhythmuspflasters (ZIO XT Patch; iRhythm Technologies, Inc., San Francisco). Zudem erhalten sie ein Blutdruckmessgerät mit automatischer Erkennung von Vorhofflimmern, mit dem sie während der Phasen mit aufgeklebtem Rhythmuspflaster zusätzlich zweimal täglich den Blutdruck messen. 6 Monate nach Studieneintritt erfolgt eine hausärztliche Palpation des Pulses und Auskultation des Herzens.

Kontrollgruppe: die Patienten erhalten Regelversorgung. 6 Monate nach Studieneintritt erfolgt eine hausärztliche Palpation des Pulses und Auskultation des Herzens.

Endpunkte:
Primärer Endpunkt (Wirksamkeit): neu aufgetretenes Vorhofflimmern innerhalb von 6 Monaten. Sekundäre Endpunkte (u.a.):

  • Medikation mit oraler Antikoagulation 3 und 6 Monate nach Randomisation
  • Detektion von Vorhofflimmern 3 Monate nach Randomisation
  • Adhärenz der Patient*innen zum Tragen des Rhythmuspflasters
  • Zufriedenheit der Patient*innen mit der Verwendung des Rhythmuspflasters und mit der Blutdruckselbstmessung

Follow-up pro Patient: 6 Monate für den primären Endpunkt, 3 Jahre für weitere sekundäre Endpunkte (Neuauftreten von Vorhofflimmern, Schlaganfall, systemische embolische Ereignisse).

 Förderung

Das Projekt wird durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert.

 Team

 Leitung der klinischen Prüfung

 Weitere Kooperationspartner