Medical Home

 Hintergrund

In Kooperation mit vier anderen europäischen Ländern (Niederlande, Belgien, Dänemark und Großbritannien) und mit Unterstützung des Commonwealth Fund führt das Institut für Allgemeinmedizin eine Studie zum Thema "Medical Home" durch.

Das Konzept des Medical Home wurde erstmals 1967 von der American Academy for Pediatrics (AAP) beschrieben und inzwischen zum hausärztlich geprägten "Patient-centered Medical Home" weiterentwickelt. Es beinhaltet folgende Kernelemente: Einfacher Zugang zu einem persönlichen Hausarzt, hausarztgeleitete und teamorientierte umfassende und individuelle Behandlung mit hoher Qualität und Sicherheit, gute Koordination der Versorgung bei chronischen Erkrankungen, Abstimmung der Patientenversorgung umfasst das gesamte Gesundheitswesen. Studien in den USA zeigen, dass eine Umsetzung des Medical Home-Konzepts in einer verbesserten Behandlungsqualität, weniger Behandlungsfehlern und Doppeluntersuchungen sowie in einer höheren Patientenzufriedenheit resultiert. Ziel unserer Studie ist es zu untersuchen, inwieweit einzelne Prinzipien des Medical Home-Konzepts in den teilnehmenden Ländern aus Sicht von Hausärzten und Patienten umgesetzt werden, und ob dies Auswirkungen auf die Versorgung von chronisch kranken Patientinnen und Patienten hat. In einer Querschnittuntersuchung (Survey) wurde eine Zufallsauswahl von 36 Hausarztpraxen und 50 chronisch kranken Patienten pro Praxis mittels eines schriftlichen Fragebogens befragt. Mit acht Hausärzten werden zusätzliche Telefoninterviews durchgeführt. Die Erhebungsinstrumente wurden anhand einer systematischen Literaturrecherche und einer DELPHI-Befragung von internationalen Experten in englischer Sprache entwickelt und in die jeweilige Landessprache übersetzt.

Bisher zeigte sich in der Studie, dass einzelne Elemente des Medical Home-Konzepts in Deutschland bereits umgesetzt werden. Bestehende Probleme der hausärztlichen Versorgung chronisch Kranker im Sinne des Konzepts sollen in der weiteren Auswertung identifiziert und Ansätze zur Optimierung entwickelt werden. Erste Ergebnisse der Studie wurden auf dem 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM) im Oktober 2009 vorgestellt [PDF] .

 Laufzeit

März 2009 - September 2010

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